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Unser Radrennprofi aus Syrien

Heute ist Ammar Kamel aus Syrien zum Bikefitting bei uns

Ammar Kamel ist Abiturient, Teilnehmer der Deutschen Zeitfahrmeisterschaft 2019 – und Flüchtling aus Aleppo.

Heute haben wir ihn mit einem Bikefitting Expert gesponsert, um ihn auf dem Weg in eine Profikarriere zu unterstützen und ganz nebenbei ein Interview mit ihm geführt.

Aus aktuellem Anlass: Was sagst du zur Tour de France?

Mein großer Traum ist es, dort einmal mit zu fahren. Die diesjährige Tour de France hab ich natürlich jeden Tag über das Fernsehen mit verfolgt.

Dein Vater ist 2014 mit einem Schlauchboot über das Mittelmeer und zu Fuß über die Balkaroute geflohen. Du bist seit 2016 in Deutschland (Reutlingen) und hast dieses Jahr dein Abitur bestanden. Herzlichen Glückwunsch! Was würdest du sagen: wie sind die Menschen dir und eurer Familie begegnet, als ihr in Reutlingen Fuß fassen wolltet?

Mein Vater hat ja den Familiennachzug schon lange organisiert und vorbereitet. Wir sind hier sehr nett und hilfsbereit aufgenommen worden und haben uns sofort wohl gefühlt. Vor allem für mich hat sich die Lebenssituation und damit auch meine Trainingssituation deutlich verbessert. Hier werde ich viel mehr unterstützt und gefordert. Mein erstes Fahrrad habe ich zum Beispiel geschenkt bekommen. Da in meiner Heimat Krieg herrscht, sind viele Straßen gesperrt, was das Training kaum möglich macht. Obwohl ich im syrischen Nationalteam bin, sind die Möglichkeiten dort gefördert zu werden, sehr gering.

Wie bist du zum Radsport gekommen?

Über meinen Onkel. Er hat in Syrien Triathlon gemacht und mich dann immer mitgenommen. Zuerst habe ich dann auch Triathlon gemacht, bin dann aber irgendwann aufs reine Radfahren umgestiegen.

Wie lange hat es gedauert, bis du dich in deiner neuen Heimat auf die Suche nach einem Radsportverein gemacht hast?

Das hat nicht lange gedauert. Ich bin sofort ein Jahr lang für den Verein TSV Betzingen gefahren. Das ist in der Nähe von Reutlingen. Dann bin ich nach Ludwigsburg gewechselt. Da ich aber unbedingt in der Bundesliga mitfahren wollte, bin ich schließlich zu meinem jetzigen Verein nach München gegangen.

Wie stellst du dir deine Zukunft vor?

Mein großes Ziel für dieses Jahr ist die WM in Großbritannien. Da bin ich schon für die syrische Nationalmannschaft qualifiziert. Und dann will ich natürlich Radprofi werden.

Da ich mir nach meinem Abi dieses Jahr erst einmal ein Jahr frei genommen habe für den Sport, würde ich gerne ab nächstem Jahr Medizintechnik in Tübingen studieren. Dafür würde ich auch ein Stipendium als Profisportler bekommen.

Wir wünschen Dir Ammar weiterhin viel Erfolg und dass du alle deine Ziele und Träume erreichst. Es hat uns großen Spaß gemacht mit dir zu arbeiten!

02 Aug
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